Hamburg 2013 – das Hoch im Norden – Wohnen und Leben
Das hohe Mietzinsniveau in den Ballungszentren hat zur Folge, das der Großteil der Menschen nur noch in den stadtnahen Gebieten bzw. Randzonen der Ballungsgebiete wohnen kann. Die Einschränkung des Flächenverbrauchs (auch für den Wohnungsbau) bewirkte den Bau von überwiegend mehrgeschossigen Gebäudeeinheiten und Mehrfamilienhäusern. Hier entfalten und entwickeln sich neue Formen des Zusammenlebens: es gibt unterschiedliche Formen von „Wohnhauskultur“ (in Analogie zur Unternehmenskultur). Sie zielen auf Kommunikation und soziale Einbindung, erlauben aber auch individuelle Entfaltung und Rückzug.
Es gibt Wohnexperimente, bei denen mehrere Generationen unmittelbar zusammenwohnen und -leben. Ausländische Bürger und Bürgerinnen – sie besitzen alle Rechte und Pflichten eines europäischen Bürgers – sind ohne Aufgabe ihrer kulturellen Identität integriert. Kinder und Jugendliche werden in den Ganztagsschulen betreut und versorgt.
Für alte und pflegebedürftige Menschen stehen moderne Pflegeeinrichtungen und von ihnen selbst zu verwaltende Wohnanlagen zur Verfügung. Wenngleich der Anteil der älteren Bevölkerung überdurchschnittlich ist – man spricht von einer „Überalterung der Bevölkerung“, so ist dennoch das Verhältnis zwischen den Generationen von Toleranz und Achtung geprägt.
Die Gestaltung der arbeits(leistungs)freien Zeit steht ein vielfältiges Angebot zur Verfügung. Die Branche der Freizeitgestaltung bietet von sportlichen Aktivitäten und Fitness bis zu gesponserten Kulturveranstaltungen Angebote zur Zerstreuung und Unterhaltung an. Sie organisiert Großveranstaltungen als auch kleine Feste in den Stadtteilen. Zum Teil wird auch in den Betrieben ein kontinuierliches, kulturelles und sportliches Programm angeboten, an dem auch Nichtbeschäftigte teilnehmen können. Darüber hinaus bietet die Medienbranche zahlreiche Angebote für Menschen, die sich individuell vergnügen und entspannen wollen. Die marktorientierte Freizeitindustrie fördert darüber hinaus regionales (traditionelles) Brauchtum und bietet die Begegnung mit fremdländischen, exotischen Kulturen.
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